Noch mehr über künstliche Aromen und Farbstoffe
Durch den Einsatz von Aromen ist es möglich, Lebensmittel wesentlich kostengünstiger zu produzieren. Ein Beispiel: Himbeeren sind vergleichsweise teuer – die Welternte reicht gerade mal aus, um fünf Prozent der Nachfrage abzudecken. Für 100 Kilogramm Joghurt mit frischen Himbeeren müsste man schon mehr als 30 Euro investieren, bei Erdberen sieht es nicht viel anders aus. Zum Vergleich: Mit naturidentischen, also chemisch-synthetisch nachgebauten Aromastoffen liegen die Kosten bei nur sechs Cent (Stand August 2016). Ein Preisunterschied, von dem auch der Verbraucher profitiert. Viele Lebensmittel werden dadurch überhaupt erst marktfähig bzw. bringen große Gewinne und der Konsument wird ausgetrickst. Das Wort Lebensmittelindustrie sagt schon einiges, besser ist, man kauft natürliche unverarbeite Produkte.
Die Bezeichnung „natürliches Aroma“ ist eine Falle
Die Angabe "Aroma" in der Zutatenliste kann bedeuten, dass das verwendete Aromamolekül zwar aus der Natur bekannt ist, aber vollständig durch eine chemische Synthese nachgebaut und produziert wird(!). Chemische Produkte für die unsere Verdauung und unser Organismus nicht geeignet ist sie aufzunehmen. Im Gegensatz dazu werden die Stoffe in einem „natürlichen Aroma“ aus natürlichen Bestandteilen gewonnen. Das können aber auch bestimmte Bakterienarten oder Schimmelpilze sein. Es ist auch möglich, etwa einen Vanilleduft aus Reiskleie zu gewinnen. Oder den Geruch der Himbeere aus Zedernholz zu ziehen. Oder Buchweizenspelzen als Quelle für Ananasgeruch zu verwenden. Allein die Anmerkung, dass nur natürliche Aromen enthalten sind, bringt dem Verbraucher keine höhere Qualität. Wenn der Ausgangsstoff in der Zutatenliste genannt ist, zum Beispiel „natürliches Erdbeeraroma“, dann muss das Aroma zu 95 Prozent aus Erdbeeren gewonnen sein. Fünf Prozent dürfen andere Stoffe sein.
☛ Die heutige Deklaration von Inhaltstoffen birgt große Fallen, vieles ist äußerst undurchsichtig und sogar irreführend was auf den Etiketten steht.
Wer sollte künstliche Aromastoffe besonders meiden?
Eigentlich alle, die beim Einkauf Wert darauf legen, das Geld für echte Zutaten auszugeben. Aber besonders Lebensmittel für Kinder sollte so wenig wie möglich mit Aromastoffen versetzt sein. Denn in jungen Jahren wird das Geschmacksempfinden geprägt. Werden in dieser Zeit viele aromatisierte Produkte gegessen, so kommt die körpereigene Regulation durcheinander. Und solche Produkte werden später denen, die aus echten Zutaten bestehen, vorgezogen.
Künstliche Aromen können Allergien auslösen!
Aromen sind komplexe Gemische. Es gibt Aromastoffe, die im Verdacht stehen, Allergien zu fördern oder Unverträglichkeiten auszulösen. Dafür können aber auch Trägerstoffe wie Lactose oder Perubalsam verantwortlich sein. Übrigens: künstliche Aroma-Duftstoffe in Raumdüften, Reinigungs- und Waschmitteln oder Kosmetika stellen häufig ebenfalls eine problematische Quelle dar, das gilt NICHT für 100% reine, natürliche Ätherische Öle.
Fazit
Künstliche Aromastoffe sind Stoffe, die vielleicht den Sinnen schmeicheln, nicht aber die Qualität eines Lebensmittels erhöhen und mitunter auch krank machen oder Allergien begünstigen. Künstiche Aromastoffe verändern unseren Geschmackssinn, machen mitunter abhängig, künstliche Aromastoffe verhelfen der Lebensmittelindustrie (und der chemischen Industrie) zu satten Umsätzen - und das Geld steht heute ja an erster Stelle, nicht die Gesundheit.