Gedächtnisinhalte werden sichtbar Man kann das Abrufen von bestimmten Gedächtnisinhalten sichtbar machen.
Delpasse erkannte, dass man mit dem Fernseh-EEG-Versuch, das Abrufen von bestimmten Gedächtnisinhalten sichtbar machen konnte.
Nun war es das Interesse von Delpasse, zu untersuchen, ob der Geist des Menschen nach dem Tod überlebt, und ob das sichtbar gemacht werden kann. Er suchte daher nach Möglichkeiten, den Grey-Walter-Versuch bei sterbenden Testpersonen durchzuführen. Seiner Meinung nach würde sich ein Sterbender kaum mit so einem bedeutungslosen Gedächtnisinhalt wie dem Einschaltsignal für Fernseher beschäftigen. Er würde seine Gedächtnismoleküle, die er früher einmal gebildet hat, irgendwo in seinem riesigen Gedächtnis verborgen aufbewahren und sich beim Sterben nicht darum kümmern. Wenn aber die Gedächtnismoleküle des Sterbenden, der vielleicht sogar bewusstlos ist, sich plötzlich aktivieren und dabei einen Fernseher einschalten, dann sicher nicht, weil er sich im Augenblick seines Todes daran erinnert.
Viel eher wäre nach Ansicht von Delpasse zu vermuten, dass eine solche Aktivität etwas mit dem Geist zu tun hat, der sich anschickt, den sterbenden Körper zu verlassen und alle Gehirninhalte noch einmal abruft, um sie mitzunehmen. Die Grundlage seiner Idee war der Bericht vieler Menschen, die dem Tod nur knapp entgangen waren, dass sie ihr gesamtes Leben wie in einem Film noch einmal durchlebten. Menschen, die dem Tode nahe stehen, erleiden oft einen Schock (z.B. Unfallschock). Schon ein kleiner Schock löst einen kurzen Energieanstieg (eine Erhöhung des Potentials) im Hirn aus, der weit über das normale Maß hinaus geht. Es könnte also sein, dass in einer lebensbedrohlichen Situation das Gehirn durch eine enorme Energie stimuliert wird und so alle Speicherzellen gleichzeitig abgerufen werden. Dies dürfte dann ein natürlicher Effekt sein, der immer dann eintritt, wenn der Geist glaubt, dass der Körper stirbt. Und das, egal ob der Sterbende gerade bei Bewusstsein ist oder nicht.
Das Unfassbare geschieht
Die Theorie von Delpasse wird überprüft.
Als ein 67jähriger Patient eine hypertone Massenblutung erlitt, konnte erst mal die Theorie von Delpasse überprüft werden. Zur Überwachung der Hirnfunktion war, (wie üblich) der Patient an ein EEG-Gerät angeschlossen. Nur dieses war an die Grey Walter'sche Versuchsanordnung gekoppelt. Trotz eingeleiteter Sofortmaßnahmen zeigte der Patient zunehmende Ausfälle aller zerebralen Funktionen. Im Enzephalogramm (EEG) erschienen die charakteristischen Null-Linien, die anzeigen, dass das Gehirn gestorben ist. Bereits lange bevor der Tod eintrat, hatte der Kranke im Koma gelegen. Er war also längst nicht mehr in der Lage, bewusst und willentlich die erlernte Bereitschaftswelle hervorzurufen. Dennoch zeigte sich mit Eintreten des Gehirntodes das Einschaltsignal auf dem Grey Walter-Apparat. Der Fernsehschirm flammte in diesem Augenblick auf. Das Einschaltsignal wurde noch einmal abgerufen. Das erste Mal konnte der sogenannte Delpasse-Effekt auf der Schwelle des Todes nachgewiesen werden. Er entsprach all dem, was Delpasse erwartet hatte, wenn der menschliche Geist den Tod des materiellen Körpers überlebt. Denn dann müssen auch die Gedächtnisinhalte noch einmal abgefragt werden. Da dies eintrat, so folgerte Delpasse, läge es nahe, dass der menschliche Geist, getragen von Energie, im Augenblick des Todes den Körper verlässt.
Doch bevor der Delpasse-Effekt als Beweis für ein letztes Abfragen aller Gehirninformationen im Augenblick des Todes gelten konnte, (also als Beweis, dass alles Wissen gerettet wird) mussten noch weitere Experimente vorgenommen werden. Der Delpasse-Effekt hat nur dann eine Beweiskraft, wenn eindeutig festgestellt werden kann, dass er noch lange nach dem Erlöschen der Gehirnaktivität abgerufen wird.
Warum?
Gedächtnisinhalte können nur mit Hilfe eines elektrischen Impulses aus den Gedächtnismolekülen abgerufen werden. Dies ist aber nur möglich, solange das Gehirn arbeitet, also am Leben ist. Stirbt das Gehirn endgültig, so sind alle elektrischen Potentiale und Gehirnströme erloschen. Es gibt also keine körperliche Kraft mehr, die den Gedächtnisinhalt abfragen könnte. Nach diesem Zeitpunkt sollte also der Delpasse-Effekt ausbleiben, vorausgesetzt der Tod ist das Ende. Wenn der Effekt, auch nach der letzten messbaren, elektrischen Aktivität des Gehirns eintritt (wenn also keine körpereigenen Potentiale oder Hirnströme mehr messbar sind) dann wäre damit der Beweis erbracht, dass eine Energieform existiert, die in der Lage ist, den Gedächtnisinhalt jeder sterbenden Person auch nach deren physischen Tod noch abzurufen. Delpasse nahm weiter an, dass diese Energie dann der Träger eines dem physischen Tod überdauernden Bewusstseins sei, den er als den unsterblichen Geist des Menschen sah.