Blitz Monitore - Order of Owl - Dokumentenseite

Direkt zum Seiteninhalt
Es gibt mehrere Webseiten, die das aktuelle Blitzgeschehen in Echtzeit als interaktive Karten darstellen und so eine Randkarte mit den aktuellen Blitzen anzeigen.


Diese Seiten eignen sich gut, um sich schnell einen Überblick über das aktuelle Blitzgeschehen zu verschaffen, auch auf Randkarten mit aktuellen Aktivitäten. In der Regel lassen sich die Karten zoomen und es gibt verschiedene Ansichten zur Blitzintensität und zum Verlauf der Gewitter.
Für eine schnelle Nutzung aus Wien oder Österreich ist besonders die ALDIS-Webseite bzw. deren App sehr gut geeignet, da sie sich auf den zentral-europäischen Raum spezialisiert hat. Falls eine globale oder breit-europäische Ansicht gewünscht ist, sind LightningMaps.org sowie WetterOnline und Kachelmannwetter sehr empfehlenswert.

Zur immer aktuellen Lightningmap-Karte Direktlink

Blitze, Blitze einfach messen
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Blitzen die man recht einfach messen kann.
Man unterscheidet zwischen intracloud (IC) https://en.wiktionary.org/wiki/IC_lightning  und cloud-to-ground (CG) https://en.wiktionary.org/wiki/CG_lightning Blitzen.
Ein Gewitter beginnt normalerweise mit IC-Blitzen (von Wolke zu Wolke) etwa 5 bis 30 Minuten vor den eventuell später auftretenden CG-Blitzen. Dieser Ablauf kann zur Blitz-Frühwarnung dienen.

Die Frequenzen der CG-Blitze liegen im VHF Bereich, also in einem Bereich ab ca. 50 MHz, da die Weglänge von Wolke zu Wolke sehr kurz ist. IC-Blitze sind erheblich häufiger, als CG-Blitze und können auch ohne spätere CG-Blitze vorkommen.
Eine CG-Blitz Entladung von Wolke zum Boden erzeugt ein breites, elektromagnetisches Signalspektrum im LF und VLF Bereich und einen kurzen sichtbaren Lichtimpuls. Die elektromagnetischen Blitz-Signale werden zwischen Boden und Ionosphäre reflektiert und können sich über sehr große Distanzen ausbreiten. Die CG-Blitze haben ein Maximum zwischen 10 und 12 kHz, sind aber auch noch bei 300 bis 500 kHz zu messen und die IC-Blitze sind im VHF Bereich ab ca. 50 MHz zu messen.
Was kann man also messen: Man kann die Anzahl pro Zeiteinheit der CG Blitze im LF-VLF Bereich messen. Hinweis: Die Amplitude ist weniger aussagekräftig, denn ein starker entfernter Blitz kann eine ähnliche Amplitude haben, wie ein naher schwacher Blitz. Mit etwas Technik kann man die Richtung betimmen, aus der der Blitzes kommt (Nord, Süd und Ost, West) und man kann seine statisch elektrische Ladung messen, die sich zwischen Boden und Wolke aufbaut bevor es blitzt. Man kann auch die globale Blitzaktivität über die Schumann Resonanz messen. Das sind globale elektromagnetische Resonanzen, die sich zwischen der Erde und der Ionosphäre ausbilden und durch die Entladungen beim Blitz angeregt werden. Diese Entladung erzeugt stehende Wellen im Hohlraum (cavity, waveguide). Die Frequenzen sind bei ca. 7,83 Hz und harmonische davon, also extrem niedrig. Man braucht für so eine globale elektromagnetische Resonanzen-Messung einiges an Technik, dazu gehören eine Menge Ferritstäbe und 15 km Draht für die Spule.

Für Interessierte, ist auch ein einfacher Transistorradio bzw. Weltempfänger als Gewitterwarner möglich
Es kann mit einem alten Transistorradio eine Messung durchgeführt werden (beim ´Versuch wurde ein alter “Nordmende Transistorradio” Baujahr ca.  1973 benützt, wir haben auch gute Ergebnisse mit einen “Philips Weltempfänger” erzielen können, das ist kein Spitzengerät) an dessen Kopfhörer-Ausgang ein Multimeter angeschlossen wurde. Maximaler Bereich beim Multimeter ist 1 mA. Das Radio wurde auf eine Frequenz von ca. 530 kHz eingestellt und dann auf maximale Lautstärke gestellt – fertig.
Bei Gewitter schlägt das Multimeter z.T. sehr stark aus. Die Entfernung der zu empfangenden (detektierbaren) Blitze liegen bei mehr als 500 km im Messumkreis. Bei nahem Gewitter übersteuert diese einfache Anzeige des Multimeters, das kann man aber mit etwas Technik ändern. Hinweis: Auf dieser Frequenz sind tagsüber keine Sender zu empfangen, abends kann es einen relativ schwachen Empfang geben – doch diese stören die Anzeige über das Multimeter nicht.

Sferics-Frequenz und Reichweite
Man kann (um bessere Messergebnisse zu erzielen) verschiedene Frequenzen bei heftigen Gewittern ausprobieren.
Schon bei 500 kHz bekommt man deutliche Signale von Blitzen die bis ca. 100 km entfernt sind. Bei größeren Entfernungen werden die Signale sehr schwach und gehen im Rauschen zwar nicht ganz unter, ändern aber ihre akustische Signatur, zeigen also nicht mehr das charakteristische “Prasseln” an.
Aus diesem Grund haben wir ausgehend von 480 kHz die Frequenzen zu Testzwecken halbiert. Also auf ca. 240 kHz eingestellt, bei dieser Frequenz erhöht sich dann die Reichweite der “Messung” auf immerhin über 300 km, mit deutlich wahrnehmbaren Blitzsignaturen also dem “Prasselgeräusch” bei den einzelnen Entladungen. Bei ca. 120 kHz fanden wir das fast gleiche Ergebnis. Wir denken, dass diese Frequenzen für die Detektion von Blitzen in größerer Entfernung besser geeignet sind, als die 530, 500 – 480 kHz.
Wenn es aber darum geht, nahe Gewitter besser zu erkennen, ist es günstig die Geräte auf ca. 530 bis 500 kHz einzustellen.

Test ohne Blitze: Empfindliche Geräte werden schon auf einen Piezo-Gasanzünder empfindlich reagieren. Der Piezo-Gasanzünder kann bei guten Empfangsgeräten im Abstand von einem Meter eine Messung (Signal) auslösen. Natürlich entsteht durch einen Blitz ein längeres Signal als durch einen Piezo-Gasanzünder, außerdem gibt es je nach Empfänger auch ein Ausschwingen des Signals.

Zurück zum Seiteninhalt