Pharmariesen GlaxoSmithKline wegen Korruption schuldig gesprochen
Ein chinesisches Gericht hat den britischen
Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) 2014 wegen Korruption schuldig gesprochen. Dem Urteil waren monatelange Ermittlungen vorangegangen. Das Unternehmen werde eine Strafe in Höhe von 297 Millionen Pfund
(376 Mio Euro) zahlen, teilte GSK in London mit.
Die sehr guten Geschäfte mit der Krankheit
Die chinesische Fahnder hatten schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben. Der Brite habe ein "umfassendes Korruptionsnetzwerk" betrieben, hieß es. Die Ermittler warfen dem britischen Konzern vor, seit sechs Jahren über Mittelsmänner in Reisebüros und Beratungsunternehmen mehrere Milliarden Yuan an Bestechungsgeldern an Ärzte, Krankenhausmitarbeiter oder hohe Beamte gezahlt zu haben. Diese Vorwürfe wurden im Wesentlichen von dem Gericht bestätigt.
GlaxoSmithKline hatte mit den Behörden bei der Aufklärung (notgedrungen) zusammengearbeitet. Die Fahnder ermittelten gegen 46 Verdächtige. Während der Untersuchung war herausgekommen, dass GSK dank seines Korruptionsnetzwerkes die Preise für seine Produkte in China immer weiter nach oben habe treiben können. Laut früheren Polizeiangaben kosteten Medikamente des Unternehmens in China bis zu siebenmal so viel wie auf anderen Märkten.
Polen: Und wieder Korruptionsvorwürfe gegen den Pharamriesen GlaxoSmithKline (GSK)
Erneut gibt es Korruptionsvorwürfe gegen das Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline (GSK). In Polen sollen GSK-Mitarbeiter Medienberichten zufolge den Absatz von Arzneimitteln mit Bestechungsgeldern angekurbelt haben. 2014 ermittelt die Antikorruptionsbehörde CBA. Gegen dreizehn Personen sei Anklage erhoben. Zuvor kamen Korruptionsvorwürfe gegen GSK aus dem Irak und aus China.
Zu den Vorwürfen, die auch der Sender BBC aufgriff, äußerte sich das britische Unternehmen in einer Mitteilung. Darin räumt GSK ein, dass es im Jahr 2011 Kritik an einem Programm in der Region Lodz gab, das von 2010 bis 2012 durchgeführt wurde. Das Programm sei für Ärzte, andere medizinische Fachkräfte und Patienten angeboten worden. Diese seien darin trainiert worden, die richtige Diagnose bei Patienten mit Atemwegserkrankungen zu stellen. Für Patienten seien Gruppensitzungen angeboten worden. Durchgeführt hätten diese Schulungen Spezialisten aus dem Gesundheitswesen. Sie seien von GSK entsprechend dem Umfang ihrer Tätigkeit sowie ihrer Kenntnisse und Erfahrung vergütet worden. Dieses Vorgehen sei auch mit den polnischen Gesundheitszentren abgestimmt gewesen, so GSK.
Nach Untersuchungen von GSK habe es allerdings Beweise für eine nicht regelkonforme Kommunikation durch einen einzelnen Mitarbeiter gegeben. Der Arbeitnehmer sei 2011 gerügt mit einer Disziplinarstrafe belegt worden. GSK betonte, in vollem Umfang mit der zentralen Antikorruptionsbehörde zu kooperieren.
GSK bezieht zudem Stellung zum generellen Verhältnis zwischen Pharma-Unternehmen und Gesundheitsberufen. Hier müsse modernisiert werden, räumt GSK ein. Die Interessen der Patienten müssten an erster Stelle stehen und jeder Hauch eines Interessenskonflikts unterbunden werden. Daher habe GSK bereits einiges geändert. So würden mittlerweile Studiendaten offengelegt. Ebenso sei die Vergütung von Außendienstmitarbeitern geändert worden. Zudem würden Angehörige der Gesundheitsberufe für Vorträge und die Teilnahme an medizinischen Konferenzen nicht mehr bezahlt, so das Unternehmen.
Eine ehrenwerte Gesellschaft?